„Der Akzent in meinem Gesicht“ –

Die Litprom-Literaturtage 2020

Ob Kosmopolit*innen, Geflüchtete, Auswanderer oder Sprachwechsler*innen, sie alle schreiben zwischen den Räumen, ihre Literatur ist ohne festen Wohnsitz. So auch die Berliner Autor*innen Yoko Tawada und Tomer Gardi, wie sie es gerade bei den Litprom-Tagen vom 24. bis 25. Januar 2020 in Frankfurt am Main gezeigt und mit weiteren Autor*innen diskutiert haben. Gemeinsam produzieren sie … weiterlesen

Vietdeutsche(s) Leben – auf der Bühne und im Gespräch

Das vietnamesisch geprägte Leben in Deutschland ist wesentlich mehr als nur gutes Essen. Es ist bunt, vielgestaltig, einfallsreich und eine enorme Bereicherung für dieses Land. In loser Folge wird Prof. Dr. Birgitt Röttger-Rössler ab November 2019 unter dem Übertitel „Vietdeutsche(s) Leben“ Einblicke in die Vielfalt geben und von unterschiedlichen Veranstaltungen, Filmen, Theaterbesuchen, Netzwerktreffen und Gesprächen … weiterlesen

Book review: Immersion as participation and reflection

Staging Spectators in Immersive Performances is a welcome addition to the growing body of scholarly work focusing on artworks and artistic practices that immerse audiences in intimate and/or large-scale environments, which often require participation from spectators and tend to be situated outside of traditional theatre institutions and spaces. The anthology comprises an introduction followed by … weiterlesen

A Lesson on Resistance (in 2084)

Wir schreiben das Jahr 2084. Europa ist von festen Mauern umschlossen. Die gewählte rechtspopulistische Partei „Deutsche Mitte“ regiert nach Durchsetzung des Quantencomputers mit Hilfe eines KI-betriebenen Überwachungsregimes, das alle Menschen mittels implantierter PID (personal identity device) rankt, lenkt und kontrolliert. Eine Gruppe von acht Menschen hat das vermeintlich Undenkbare gewagt: sie haben sich die PIDs … weiterlesen

Two Lessons in Sensing

Als regelmäßige Besucherin partizipativer und immersiver Performances habe ich über die Jahre vor allem eines gelernt: mich (mit allen Sinnen) einzulassen. Sei der Raum noch so beengend, der Duft noch so beißend, der Klang noch so nervenaufreibend, eine Begegnung noch so verstörend oder ein Handlungsauftrag noch so überfordernd – es kann etwas heilsames haben, ein … weiterlesen

Unravelling Silence from a Psychological Anthropological Perspective

“I can tell you that. But nobody else talks about what happened.” (Mr. N – go-along 2016) Using a psychological anthropological approach to silence, this essay demonstrates how silence may be an affective action in people’s efforts of navigating diverging emotion repertoires. Elsewhere, my colleagues and I have argued that emotion repertoires are shaped during … weiterlesen

Affective Arrangements in Mental Health Care Settings – Conference Report

The international and interdisciplinary conference “Affective Arrangements in Mental Health Care Settings” attracted scholars, practitioners and other interested audiences to convene and discuss the applicability of Affective Arrangements, a concept developed within the CRC 1171 Affective Societies: Dynamics of Social Coexistence in Mobile Worlds. The event took place from September 24th through September 26th in … weiterlesen

Das politische Strafverfahren als Affekt-Regulations-Maschine

Gebäude des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag (Bild: Jonas Bens).

Täglich werden überall auf der Welt zahllose Strafprozesse verhandelt. Die allermeisten davon finden dabei keinerlei öffentliche Beachtung. Die Besucherstühle der Gerichtsäle bleiben meistens leer. Immer wieder allerdings kommt es vor, dass ein Strafverfahren zum medialen Großereignis wird. Solche Strafprozesse sind aufregend, werden von leidenschaftlichen Debatten und Diskussionen begleitet und bewegen die Massen. Das Gericht erscheint … weiterlesen

Von „Abendland“, „Islamisierung“ und „Ignoranz“: Wie der rechtspopulistische Mobilisierungsdiskurs Angst erzeugt

„Wir brauchen die Ängstlichen, um Mehrheiten zu bewegen.“ Der Satz stammt aus der Parteitagsrede der ehemaligen AfD-Politikerin Frauke Petry vom Herbst 2015. Mittlerweile sitzt die Alternative für Deutschland als drittstärkste Partei im Bundestag. Was verrät uns diese Aussage also über das Verhältnis von Politik und Emotionen? Zum einen legt das Zitat nahe, dass die prominente … weiterlesen

Gibt es einen monolingualen Affekt? Und wie kann man ihn provozieren? Tomer Gardis Lesung beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2016

Sprache und Affekt sind eng miteinander verbunden und aufeinander bezogen. Dass es ein Gefühl für die Sprache gibt, wie es die Rede vom Sprachgefühl anzeigt, wird besonders deutlich in der Wahrnehmung von ‚Fehlern‘: Sprecher*innen merken sehr schnell, wenn etwas nicht stimmt und sozusagen im Affekt verbessern sie sich selbst oder andere. Hier deutete sich schon eine … weiterlesen