Cilja Harders und Jürgen Brokoff widmen sich in dieser abschließenden Folge unserer zweiten Podcast-Staffel ihrer im Juni 2022 stattgefundenen Tagung „Erhitzte Gemüter, Habitus der Kälte“, welche die Ambivalenz affektiver Rhetoriken in der Öffentlichkeit in den Blick nahm und an der Schnittstelle zwischen Literatur- und Politikwissenschaft konzipiert war. Der Ausgangspunkt war die Beobachtung einer Erhöhung sozialer und kommunikativer Betriebstemperaturen – und zwar in beide Richtungen: Von empört-erhitzter Polemik bis zu strategisch-kühlem Habitus lassen sich zugespitzte, emotional-affektive Dynamiken in politischen Aushandlungsprozessen und ihrer Rhetorik erkennen. Doch die beiden Punkte in der Temperaturskala bestehen nicht nur abgegrenzt und im Gegensatz zueinander, vielmehr gilt es, den Blick auf das Dazwischen zu richten. Wie cool sind wir also wirklich – und reichen die erhitzten Debatten aus, um Änderung hervorzurufen?
Auch die Arbeit von Wissenschaftler*innen muss auf das Nebeneinander von kühler Distanz und erhitzter Involviertheit hin befragt werden.
Die beiden Moderator*innen des Podcasts Cilja Harders, Professorin für Politikwissenschaft, und Jürgen Brokoff, Professor für Literaturwissenschaft, arbeiten und leiten jeweils die Teilprojekte C01 und C04.
- Teilprojekt C01: Emotion und Affekt im Kontext autoritärer Transformation
- Teilprojekt C04: Multikulturalismuskritik in Literatur und Politik