Wie kann religiöse Vielfalt in der Öffentlichkeit gelebt und abgebildet werden? Wer hat das Recht, religiöse Zugehörigkeit auszudrücken? Welche Religionen dürfen wie und wo sichtbar werden? Welche Rolle spielen Affekte und Gefühle in diesen Ver- und Aushandlungsprozessen?
All diese Fragen verweisen auf umkämpfte Dynamiken der In- und Exklusion, die im urbanen Raum manifest und am Beispiel interreligiöser Netzwerkinitiativen in Berlin konkret analysierbar werden. Diese Initiativen handeln einerseits als Vertreter unterschiedlicher religiöser Gruppierungen, die gesellschaftliches Leben mitbestimmen, Begegnung und Dialog ermöglichen, Vielfalt repräsentieren sowie sicht- und hörbar sein wollen. Andererseits bringen sie auch Konflikte und Spannungen hervor.
In der fünften Folge unserer zweiten Podcast-Staffel ist der Sozial- und Kulturanthropologe Hansjörg Dilger zu Gast, der die Sprecherschaft des SFB 1171 Affective Societies innehat und sich als Leiter des Teilprojekts C03 mit dem „Regieren religiöser Vielfalt in Berlin“ befasst.
S2E5: Die (Un-)Sichtbarkeit der religiösen Vielfalt
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Cilja Harders ist Politikwissenschaftlerin an der Freien Universität Berlin. Im Sonderforschungsbereich „Affective Socities“ leitet sie ein Projekt zu Affekt und Autoritarismus in der Türkei und Ägypten. Sie interessiert sich zudem dafür, wie arme und marginalisierte Menschen in der Arabsichen Welt Politik im Alltag praktizieren. Im Podcast geniesst sie neben der fachlichen Inspiration die Erinnerung an alte Tage: vor der wissenschaftlichen Karriere war sie als Journalistin tätig und hat schon damals gern in Mikrofone gesprochen.
Jürgen Brokoff ist Germanist und Literaturwissenschaftler an der Freien Universität Berlin. Gemeinsam mit dem Soziologen Christian von Scheve leitet er im Sonderforschungsbereich "Affective Societies" ein Projekt zu Anfechtungen des Leitbilds multikultureller Vielfalt in Deutschland. Er interessiert sich für die Ideologiegeschichte der deutschsprachigen Literatur im 20. und 21. Jahrhundert und forscht zu den Themen Antisemitismus, Genozid und Kriegsverbrechen.